Ärztekammer Berlin, 02. Februar 2018 

In Deutschland sterben weiterhin die meisten Menschen an Herz-Kreislauferkrankungen; im Jahr 2015 waren rund 356.000 Todesfälle darauf zurückzuführen (Statistisches Bundesamt, 2017).


Auch die regionalen Unterschiede der aufgrund von Herzerkrankungen behandelten Patienten weisen nach wie vor ein Ost-West-Gefälle auf, wobei Berlin einen mittleren Platz einnimmt. Knapp 68.000 Patienten mit ischämischen Herz- sowie Herzklappenkrankheiten, Herzrhythmusstörungen und Herzinsuffizienz wurden 2015 in Berlin vollstationär behandelt (Deutsche Herzstiftung, 2016). Für die ambulante (Weiter-)Behandlung steht ein profundes Netz an Fachärztinnen und Fachärzten zur Verfügung. Wenn diese Ärzte allerdings für ihre Patienten zur Wiederherstellung ihrer körperlichen Leistungsfähigkeit die Teilnahme am Rehabilitationssport in einer ambulanten Herzgruppe verordnen, kommt das Versorgungssystem an seine Grenzen. Die Dichte an Herzgruppen in Berlin ist mit 13 pro 100.000 Einwohner zwar relativ hoch, aber immer mehr Patienten müssen lange Wartezeiten in Kauf nehmen bis sie aufgenommen werden können. Der Grund für diesen Notstand ist der in den letzten Jahren immer größer gewordene Mangel an Ärzten, die diese Herzgruppen vor Ort begleitend zum entsprechend qualifizierten und lizenzierten Trainer (Herzsport- Übungsleiter) betreuen. Mehrere Herzgruppen bzw. Herzsportangebote von Vereinen mussten bereits infolge der fehlenden ärztlichen Betreuung schließen.

So berichtet der Internist und Sportmediziner, Dr. Robert Margerie, vom Zentrum für Sportmedizin als größtem Herzsport-Anbieter mit fünf Standorten in Berlin, zwar über eine hohe Nachfrage für seinen Standort am Olympiapark. Die Eröffnung neuer Gruppen scheitert jedoch derzeit an der fehlenden ärztlichen Betreuung. Das aktuelle System funktioniere in dieser Form nicht mehr und es müssten schnell Lösungen gefunden werden, denn Bewegung ist für Patentien mit Herzerkrankungen ein entscheidender Faktor um wieder ein eigenständig und selbstbestimmtes Leben führen zu können. Auch weil die nachhaltige Wirkung des Herzsports wissenschaftlich belegt ist (z. B. Buchwalsky et al., 2001), sollte eine wohnortnahe Versorgung der Patienten sichergestellt werden. Dr. Margerie wendet sich deshalb mit einem Appell an die Ärzteschaft. „Die ärztliche Betreuung einer Herzsportgruppe ist eine sinnvolle und interessante Aufgabe, die nebenberuflich und im Ruhestand ausgeübt werden kann. Gleichzeitig kann man dabei auch regelmäßig etwas für die eigene Gesundheit tun.“

„Derzeit suchen 17 Vereine in Berlin und Brandenburg – teilweise schon sehr lange – nach ärztlichem Personal für die Betreuung ihrer Herzgruppen“, sagt Dr. Sabine Stamm-Balderjahn von der Charité - Universitätsmedizin Berlin. Die Suchanzeigen sind unter der Rubrik „Ärztevermittlung für Herzgruppen“ auf dem Online-Portal herzwegweiser.de gelistet, das im Jahr 2014 in Kooperation mit der Deutschen Rentenversicherung Berlin-Brandenburg ins Leben gerufen wurde. Neben einschlägigen Informationen für Fachkreise bietet das Portal für Patienten mit Herz-Kreislauferkrankungen umfangreiche Informationen zu wohnortnahen Herzgruppen, Ernährungs-, Nordic-Walking- und Entspannungskursen, Tabakentwöhnungsprogrammen und Selbsthilfegruppen sowie kardiologischen Arztpraxen, Rehabilitationseinrichtungen und Klinikabteilungen in der Region Berlin-Brandenburg.

Dr. med. Robert Margerie
Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.
Hanns-Braun-Straße 1
14053 Berlin

Dr. med. Sabine Stamm-Balderjahn
Institut für Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaft
Charitéplatz 1
10117 Berlin

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Quelle: https://www.aerztekammer-berlin.de/40presse/15_meldungen/000054_Aerztemangel_Herzsportgruppen.html

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