ARD-Ratgeber Gesundheit, 3. April 2011
Bewegung ist gesund, das ist keine neue Erkenntnis. Doch so mancher scheitert an den guten Vorsätzen, schon allein deshalb, weil die überflüssigen Pfunde hinderlich sind: Beim Joggen machen die Knie nicht mit oder die Oberschenkel reiben schmerzhaft aneinander. Inzwischen jedoch gibt es Angebote speziell für füllige Sportwillige.
Liegt der BMI (Body Maß Index) über 30, ist anstelle von Joggen das Trainieren auf einem Fahrradergometer die bessere Wahl. Auch Schwimmen oder Wassergymnastik entlasten Hüfte, Knie und Sprunggelenke. Starke Rotationsbewegungen sollten Übergewichtige ebenfalls vermeiden, um die Wirbelsäule zu schonen. Sie wird bei dicken Menschen durch die Fettpolster an Bauch und Rücken sehr gefordert, denn diese folgen der Schwerkraft. Sportarten wie Squash oder Tennis sind deshalb ungünstig.
Beginnen sollte man mit einem gemäßigten Ausdauertraining, ohne dass man dabei die maximale Herzfrequenz erreicht. Diese sollte am besten vor dem Beginn des Trainings von einem Arzt festgelegt werden. Deshalb ist ein Gesundheitscheck vor der ersten Trainingsstunde in jedem Fall sinnvoll, zum Beispiel beim Hausarzt. Wichtig ist so ein Check vor allem bei Herzkreislaufproblemen und Gelenkschmerzen. Ergänzt werden sollte das Ausdauertraining durch leichtes Krafttraining, an Geräten oder auch mit gezielten Übungen auf der Matte oder dem Pezziball. Hierbei werden Bänder und Sehnen stabilisiert und das schützt auch vor Verletzungen. Schließlich unterstützen die gekräftigen Muskeln die Fettverbrennung.
Wie oft und wie lange man nun trainiert, muss jeder Sportwillige selbst entscheiden. Idealerweise dauert ein Training 30 – 60 Minuten und findet 2 - 3 Mal pro Woche statt. Ergänzen sollte man den Sport durch eine vollwertige Ernährung. Auch dazu kann man sich beim Hausarzt, bei der Krankenkasse, dem örtlichen Sportverein oder auch in Sportstudios beraten lassen. In jedem Fall lohnt es sich, fitter und ein wenig leichter zu werden. Die positiven Auswirkungen auf Körper und Psyche machen sich bei den meisten Neu-Sportlern schon nach wenigen Trainingsstunden bemerkbar.
Dabei ist es wichtig, dass man sich nicht überfordert, denn es steht nicht an erster Stelle, dass man rasch viele Pfunde verliert. Ist die Erschöpfung im Anschluss an die körperliche Betätigung zu groß, sinkt die Motivation. Zunächst lautet also die Devise "Lieber dick und fit, als schlank und schlapp".
Filmbeitrag: Pia Busch
Infotext: Susanne Faß
Adressen & Links
Im Beitrag:
Dr. Robert Margerie
Zentrum für Sportmedizin & Sport-Gesundheitspark Berlin e.V.
Clayallee 225 C
14195 Berlin
Tel.: 030 / 81 81 20
www.zentrum-sportmedizin.de
Literatur:
Gunter Frank „Lizenz zum Essen: Stressfrei essen, Gewichtssorgen vergessen“, Piper Verlag 2009, Preis: 9,95 Euro
Kostenlose Broschüre:
"Adipositas und Bewegung – Tipps und Informationen" erhältlich beim
LANDESSPORTBUND BERLIN
Christoph Stegemann
Abt. Breiten-, Freizeit- und Gesundheitssport
Referat Sportentwicklung
Jesse-Owens-Allee 2
14053 Berlin
Tel: 030 - 300 02 164
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