Doping, Drogen, Medikamente...
In unserer Gesellschaft ist die Einnahme leistungsfördernder Substanzen weit verbreitet. Das betrifft nicht nur den Bereich des Sports. Eine Vielzahl von kommerziellen Anbietern suggerieren, dass durch die Einnahme bestimmter Substanzen, Leistungsbereit schaft und Vitalität gesteigert sowie Alterungsprozesse verlangsamt werden können.
In der Öffentlichkeit allerdings wird dem Sport eine besondere Aufmerksamkeit zuteil. Das liegt daran, dass es nur im (Leistungs)Sport Regeln zum Verbot von Doping gibt und Verstöße gegen diese Regeln durch prominente Leistungssportler ein hohes Medieninteresse auslösen.
Wettkampfsport ist immer an die Einhaltung von Regeln gebunden. Ein Verstoß gegen diese Regeln, was insbesondere auch die Beachtung der Doping regeln einschließt, verletzt die Fairness im Sport und ist als Betrug zu werten.
Diese Regeln sollen jedoch primär den Sportler vor gesundheitlichen Risiken schützen. Jedes Medi kament birgt das Risiko von Neben wirkungen, die die Gesundheit nachhaltig schädigen können. Für viele der eingesetzten/angewandten Medikamente und Substanzen zur Leistungssteigerung liegen noch keine Erfahrungen über gesundheitliche Risiken vor. Der Organismus eines Sportlers kann sehr unterschiedlich reagieren. Selbst wenn kurzfristig keine Nebenwirkungen spürbar oder nachweisbar sind, sind langfristige gesundheitliche Schäden jedoch nicht ausgeschlossen. Das betrifft natürlich insbesondere den jugendlichen, noch nicht ausgereiften Organismus.
Die Ärztinnen und Ärzte des Zentrum für Sportmedizin lehnen deshalb Doping, aber auch die unkritische Einnahme von Vitaminen, Nahrungsergänzungsmitteln und anderen aneblich leistungsfördernden Substanzen strikt ab.
Auch die passive Unterstützung von Doping durch Duldung widerspricht den ethischen Grundlagen und Zielen unserer Tätigkeit, nämlich die Gesundheit zu erhalten und zu fördern.
Was versteht man unter Doping?
Der NADA-Code ist die rechtliche Grundlage für einen fairen Sport in Deutschland. Dieser Code wird jährlich durch die Nationale Anti Doping Agentur Deutschland (NADA) erneuert und angepasst.
Doping ist demnach nicht nur die Verwendung von Substanzen aus den verbotenen Wirkstoffgruppen und die Anwendung verbotener Methoden – auch Betrugsversuche oder Betrug bei den Kontrollen sowie der Besitz und die Weitergabe von verbotenen Substanzen werden als Verstoß gewertet.
Das fordert von jeder Sportlerin und jedem Sportler, sich über die verbotenen Substanzen und Methoden sowie die Regularien zur Dopingkontrolle zu informieren.
Das gilt nicht nur für Hochleistungssportler, sondern auch für alle anderen Athleten und deren Betreuer.
Verbotene Mittel sind z.B. „Aufputschmittel“, die auch oft in normalen Erkältungsmitteln vorkommen, bestimmte Asthmamedikamente, Hormone, Drogen (z.B. Haschisch), Anabolika, Mittel und Methoden zur Erhöhung des Sauerstoffgehaltes im Blut und viele andere mehr.
Eine Liste zulässiger Medikamenten, z.B. bei einer Erkältung, kann über die NADA angefordert werden.
Bei Erkrankungen ist die Einnahme von ggf. verbotenen Mitteln möglich. Das erfordert allerdings eine Ausnahmegenehmigung (TUE), die frühzeitig über den Verband bei der NADA beantragt werden muss. Bei Notfällen können selbstverständlich die erforderlichen Medikamente sofort eingesetzt werden, selbst wenn sie auf der Dopingliste stehen. Anschließend muss lediglich unverzüglich eine entsprechende Ausnahmegenehmigung beantragt werden.
Problematisch kann die Anwendung von Nahrungsergänzungsmitteln (Eiweißpulver o.ä.) sein, weil manche Produkte mit Anabolika oder Stimulanzien verunreinigt sind. Einen gewissen Schutz bietet die Verwendung von Produkten, die in der „Roten Liste“ (Arzneimittelverzeichnis) aufgeführt sind.
Unser Standpunkt:
Sportliche Höchstleistung ist auch auf natürlichem Wege unter Anwendung moderner Trainingsmethoden und mit einer ausgewogenen, gesunden und sportgerechten Ernährung zu erreichen.
Hierbei möchten wir alle Sportlerinnen und Sportler mit unseren Angeboten unterstützen: durch sportmedizinische Gesundheitsuntersuchungen, Leistungsdiagnostik und ausführliche Beratungen (z.B. zu Ernährung und Trainingsgestaltung).
Für Fragen und Informationen zu Doping-Richtlinien stehen Ihnen/Euch die beiden Standorte des Zentrum für Sportmedizin zur Verfügung:
CHARLOTTENBURG
Dr. med. Robert Margerie
Anti-Dopingbeauftragter LSB Berlin
Hanns-Braun-Straße 1
14053 Berlin
Telefon 030 · 81 81 20
HOHENSCHÖNHAUSEN
DM Gudrun Heinz
Anti-Dopingbeauftragte Boxverband Berlin
Fritz-Lesch-Straße 29
13053 Berlin
Telefon 030 · 72 626 720
pdf Anti Doping Flyer vom Zentrum für Sportmedizin Berlin
Für weitere Informationen empfehlen wir folgende „Links“:
Nationale Antidopingagentur
DOSB
Friedrich-Schiller-Universität Jena / Abteilung Sportmedizin
Deutsche Sporthochschule Köln / Institut für Biochemie